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Tierpark Herberstein nimmt Weissbüscheläffchen aus Graz auf und rettet ihnen damit das Leben

Illegal gehaltene Tiere wurden vom Amtstierarzt abgenommen und nach Herberstein gebracht. Ironischerweise strebt gerade der Aktive Tierschutz Steiermark nun gegen den Amtstierarzt ein Verfahren wegen Amtsmissbrauches an.

Weissbüscheläffchen (Callithrix jacchus) gehören zoologisch gesehen zu den Krallenaffen. Mit einem Gewicht zwischen 300 und 360 Gramm und einer Größe von knapp über 20 Zentimetern gehören sie zu den kleinsten Vertretern der Primaten. Nichtsdestoweniger sind Weissbüscheläffchen sehr anspruchsvoll. Aus gutem Grund ist ihre Haltung in Privathand verboten.

Am 20. November 2003 fanden zwei männliche Weissbüscheläffchen, die einer Grazerin vom Amtstierarzt Dr. Hejny abgenommen wurden, im Tierpark Herberstein Aufnahme.

Nach eigenen Aussagen strebt der Aktive Tierschutz Steiermark nun gegen den Amtstierarzt ein Verfahren wegen Amtsmissbrauchs an.

Der Wunsch, exotische Tiere zu besitzen, verleitet häufig zu einem Spontankauf, ohne vorherige, gründliche Information über Fütterung, Haltung, Unterbringung, Pflege, weiteren Ansprüchen der Tiere, sowie der gesetzlichen Lage zum Kauf und zur Haltung der betreffenden Tiere.

"Weissbüscheläffchen benötigen eine vielseitige, gehaltvolle und ausgewogene Ernährung, viel Beschäftigung und besondere Lichtverhältnisse - im Fall dieser beiden Tiere wurde alles fasch gemacht, was man falsch machen konnte!" erklärt Mag. Andreas Kaufmann, Direktor des Tierparks Herberstein und gerichtlich beeideter Sachverständiger für Zoologie und Wildtiere. "Beide Tiere weisen Mangelerkrankungen des Skelettsystems auf, die typisch für eine unzureichende Haltung und Fütterung sind, bei einem Tier sind diese Erscheinungen extrem." so Kaufmann.

Die Diagnose des Herbersteiner Fachtierarztes ist eindeutig:
Osteodystrophia fibrosa - zu deutsch: eine Entmineralisierung der Knochen aufgrund von Mineralstoff- und Vitaminmangel hat stattgefunden, wodurch diese porös werden. Die Hinterglied-massen werden allmählich schwächer, später erscheinen sie wie gelähmt. "Die Tierhalter sind im allgemeinen völlig ahnungslos und halten die krummen Beine und den gekrümmten Rücken der Tiere für völlig normal" weiß Kaufmann aus Erfahrung.

In Herberstein erhält jedes Tier auf seine spezielle Art und Lebensumstände abgestimmtes Futter, das eine vollkommene Versorgung der Tiere gewährleistet - im speziellen Fall von Krallenaffen ein sehr aufwendiger Vorgang, der sehr viel Know-How und Gewissenhaftigkeit erfordert. Obwohl bei erwachsenen Tieren die Knochenveränderungen irreparabel sind, kann man durch gezielte Ernährung unter besonderer Berücksichtigung des Bedarfes der Tiere insbesondere an Kalzium, Phosphor und Vitamin D, unterstützt durch Bestrahlung mit UV/B Licht mit hohem Pflegeaufwand doch gut helfen. Die derzeitigen Kosten für Unterbringung, Betreuung, Fütterung und Behandlung der beiden Tiere belaufen sich auf rund 75 Euro pro Tag - bis heute rund 3.500 Euro!

Das vom Aktiven Tierschutz Steiermark angestrengte Verfahren ruft in Herberstein nur Kopfschütteln hervor! "Etwas besseres als zu uns zu kommen, hätte den Weissbüscheläffchen gar nicht passieren können. Dort, wo sie waren, wären sie langsam aber sicher gestorben!"

Da Weissbüschelaffen unter Artenschutz stehen ist nun auch die Zollfahndung mit diesem Fall befasst.

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